Interview mit Nadine R. (@Spektakulehrer):
PowerPoint-Karaoke im Unterricht
PowerPoint-Karaoke bringt frischen Wind in den Unterricht – ganz ohne Musik. Statt zu singen, stehen Schülerinnen und Schüler plötzlich vor völlig unbekannten Folien und müssen spontan eine Präsentation daraus machen.
KAPOPO liefert dafür fertige Präsentationen nach dem Zufallsprinzip und viele weitere Funktionen – ein unkompliziertes Werkzeug für Lehrkräfte und ein sofort einsetzbares Tool.
Eine, die all diese Möglichkeiten bereits seit Jahren in ihrem Unterricht nutzt, ist Nadine R. – Lehrerin und Schulinfluencerin alias (@Spektakulehrer). Im Interview verrät sie, wie PowerPoint-Karaoke Schülerinnen und Schüler mutiger macht, Lehrkräften die Arbeit erleichtert und wie aus spontanen Präsentationen echte Lernmomente entstehen.
Hallo Nadine, vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst!
Bitte stelle dich unseren Lesern kurz vor: Wie bist du dazu gekommen, Lehrerin zu werden, was bereitet dir Freude und welche Fächer unterrichtest du?
Ich heiße Nadine, bin seit über zehn Jahren Englischlehrerin in Rheinland Pfalz und arbeite an einer berufsbildenden Schule, wo kaufmännische Ausbildung auf gymnasiale Oberstufe trifft. Das ist für mich die perfekte Mischung, weil ich Jugendliche begleite, die unglaublich viel Lebensrealität mitbringen und gleichzeitig große Ziele haben.
Lehrerin zu werden war nie ein Kindheitstraum, sondern eher das Ergebnis vieler Umwege. Rückblickend merke ich aber, dass ich nirgendwo so sehr ich selbst sein kann wie in einem Klassenraum.
Als Influencerin bin ich seit 2019 unterwegs. Ich wollte zeigen, dass Unterricht kreativ, humorvoll und menschlich sein darf. Der Name @Spektakulehrer war damals ein spontaner Einfall, aber er passt: Schule ist oft ein Spektakel, und ich nehme meine Community einfach mit hinein.
Auf was achtest du bei einem Vortrag und warum ist das Üben so wichtig?
Ein guter Vortrag muss nicht perfekt sein. Mir reicht, wenn jemand mir zeigt: Ich habe verstanden, worum es geht, und ich nehme dich kurz mit auf diese Reise. Klarer Aufbau, verständliche Sprache und ein bisschen Mut zur Lücke.
Viele unterschätzen, wie sehr Präsentationen später im Berufsleben zählen. Deshalb braucht es Übung. Ich habe schon so viele stille Schüler erlebt, die plötzlich strahlen, wenn sie merken, dass sie das wirklich können.
Wie wirkt sich moderne Jugendsprache auf Präsentationen aus?
Die Jugend spricht heute schneller, direkter und manchmal unfassbar kreativ. Das fließt natürlich ins Präsentieren ein. Die Kunst ist, die Energie mitzunehmen, aber trotzdem einen professionellen Rahmen zu finden. Ich sage oft: Ihr dürft so sprechen wie ihr seid, aber ihr braucht ein sprachliches „Feinwerkzeug“, wenn es darauf ankommt. Genau das üben wir.
Wie bist du zu PowerPoint-Karaoke gekommen?
Ich habe damals eine Vertretungsstunde retten müssen und brauchte dringend etwas Spontanes, das nicht nach Arbeitsblatt aussieht. Irgendwo stolperte ich über PowerPoint-Karaoke und dachte: Das ist entweder genial oder ein Desaster. Und dann war es genial. Die Schüler haben gelacht, improvisiert, sich gegenseitig gefeiert und plötzlich gemerkt, dass sie viel mehr können, als sie dachten.
Was macht PowerPoint Karaoke so effektiv?
Die Mischung aus Überraschung und Spielfreude. Niemand kann sich verstecken, aber niemand wird bloßgestellt. Es ist ein geschützter Raum, in dem Unsicherheit erlaubt ist. Und trotzdem wachsen sie daran. Es ist eigentlich Unterricht in seiner pursten Form: machen, ausprobieren, lernen, lachen.
Wie reagieren Jugendliche anfangs und später?
Die ersten Sekunden sind immer Panik. Danach kommt oft ein Lächeln, dann ein Flow. Nach zwei Runden merkt man: Die Hemmschwelle sinkt. Manche entwickeln sogar verborgene Comedy Talente. Ich liebe diese Momente.
Welche Fähigkeiten verbessern sich?
Spontane Rede, Körpersprache, schnelles Strukturieren, humorvolle Kommunikation, Selbstbewusstsein. Es trainiert genau die Kompetenzen, die Schule sonst kaum abdeckt, die aber im realen Leben ständig gebraucht werden.
Ein Praxisbeispiel?
Ich erinnere mich an einen Schüler, der vorher kaum gesprochen hat. Dann bekam er eine Folie mit einem Affen. Er hat daraus die absurdeste, logischste und gleichzeitig witzigste Präsentation gemacht. Die Klasse hat gejubelt, er war rot vor Stolz und später sagte er: „Frau R., ich glaube, ich kann das wirklich.“ So etwas vergesse ich nicht.
Wie integrierst du KAPOPO und PowerPoint Karaoke?
Ganz flexibel. Wenn die Energie kippt, mache ich zwei schnelle Runden. Wenn wir in einer Präsentationseinheit stecken, wird es zum Warm up. Und in Vertretungsstunden ist es mein Rettungsanker. KAPOPO nutze ich, weil ich in null Komma nichts Materialien habe, die sofort funktionieren. Außerdem ist KAPOPO ein beliebtes Tool in den letzten Stunden vor den Ferien: dabei bleiben wir in der Fachkompetenz und umgehen den 7. Film oder das 3. Frühstück.
Welche KAPOPO-Funktionen nutzt du am liebsten?
Ganz klar die Zufallsfolien. Da entstehen die besten Geschichten. Dazu Mini Spiele, wenn ich schnelle Aktivität brauche. Wichtig ist für mich: Es muss sofort einsatzbereit sein, ohne Vorbereitung. Das leistet KAPOPO.
Tipps für Lehrkräfte?
Erstens: Macht es selbst einmal vor. Ja, es fühlt sich peinlich an, aber genau das holt die Gruppe ab.
Zweitens: Haltet es dabei kurz, maximal eine Minute Redezeit.
Drittens: Sorgt für eine wertschätzende Atmosphäre. Lachen ist erlaubt, Auslachen nicht.
Hilft dir PowerPoint-Karaoke selbst?
Absolut. Spontanität ist wie ein Muskel. Wenn man ihn regelmäßig nutzt, entspannt man sich viel schneller in herausfordernden Situationen. Ich habe es auch schon im Kollegium ausprobiert und wir haben Tränen gelacht.
Hast du Lampenfieber?
Ja. Aber ich vertraue inzwischen darauf, dass die ersten zehn Sekunden die schlimmsten sind. Danach komme ich ins Rollen. Ich mache mir vorher klar: Ich muss nicht perfekt sein. Ich darf echt sein. Das funktioniert in der Schule und vor der Kamera am besten.
Wo kann man dir folgen?
Auf Instagram unter @Spektakulehrer. Dort teile ich Unterrichtsideen, Tools, Schulrealität, Humor und ein bisschen Chaos aus meinem Alltag. Wer Lust auf ehrlichen Lehrerinnen Content hat, ist dort richtig.
Liebe Nadine, lieben Dank für deine Zeit und die informativen und wertvollen Einblicke!